In jedem Leben gibt es Herausforderungen, Schweres und Schmerz. Manches können wir verstehen und finden Wege und Lösungen. Anderes ist unerklärlich und entzieht sich unseren Handlungsmöglichkeiten. Dann wirken Dynamiken, die wir nicht erkennen können und die sich unserem Wollen entziehen.

Körperlicher und seelischer Schmerz

Meist spiegeln sich körperlicher und seelischer Schmerz, sie bedingen einander. Unser Volksmund kennt dazu zahlreiche Redewendungen, die den Zusammenhang von Körper und Seele verdeutlichen, so beispielweise: “Das geht mir an die Nieren.”, „Mir ist fast das Herz gebrochen.“, “Da bleibt mir die Luft weg.”, “Da dreht sich mir den Magen um.”

Alles, was wir erleben, alle Erfahrungen, Emotionen, Empfindungen, Gedanken vollziehen sich in unserem Körper als eine energetische innere Bewegung. Diese Bewegung hat einen Beginn, eine Mitte und ein Ende. Die Erfahrung fließt durch uns hindurch, wird gefühlt, in Körper und Geist unmittelbar verarbeitet und dann als Erfahrung integriert.

Wenn wir jedoch eine Erfahrung, weil wir sie als zu schmerzhaft empfinden, nicht vollständig durch uns hindurchfließen lassen können, bleibt sie als energetische Information und als energetische Spannung in unserem Körper gespeichert.

Selbst erlebte traumatische Erfahrungen

So vieles können wir nicht unmittelbar verarbeiten. Wir haben keine Möglichkeiten, traumatische Erfahrungen vor und während der Geburt, den Verlust von Wärme, Geborgenheit und Sicherheit nach der Geburt und später die Angst und den Schmerz früher Kindheitserfahrungen zu verarbeiten und zu integrieren.

Auch in späteren Jahren kann der erlebte Schmerz so groß sein, dass wir ihn nicht in der ganzen Tiefe fühlen, durchleben und verarbeiten können. Dann wird er im Körper gespeichert als emotionaler Schmerz, als seelischer Schmerz oder als körperlicher Schmerz.

Hinter den Anliegen der Seminarteilnehmer verbirgt sich oft ein Trauma. Die Menschen kommen ja meist erst zur Aufstellung, wenn sie schon vieles versucht haben, das Problem aber mit allem Nachdenken nicht lösen konnten. Das liegt in der Natur des Traumas. Es lässt sich mit Nachdenken nicht lösen, da es sich dem Denken entzieht.

Das Trauma ist nicht entstanden, weil Gedanken nicht auszuhalten waren. Es ist auf der emotionalen Ebene entstanden, weil Gefühle so entsetzlich waren, dass die damit verbundenen Stressreaktionen für den Körper nicht auszuhalten waren.

Das Trauma jedoch wuchert im Hintergrund. Erst wenn das erlittene Trauma sichtbar wird, wenn es als geschehen anerkannt wird, erst dann kann es sich wandeln und in das Leben integrieren.

Übernommener Schmerz und familiäre Traumata

Die Traumata des Krieges sind unvorstellbar. Das wirklich unvorstellbare Leid hat tiefe und nicht auszulöschende Spuren in den Seelen der Menschen hinterlassen. In den Seelen der Männer, der Frauen und Kinder.

Es gibt wohl kaum eine Familie, die nicht auf irgendeine Weise in die Nachwirkungen des zweiten Weltkrieges eingebunden ist, manchmal in die beider Kriege. Wenn in unserer Familiengeschichte schwere schicksalhafte Erfahrungen das Leben unserer Großeltern und unserer Eltern geprägt haben, kann sich dies auch oft noch auf die folgenden Generationen auswirken. Die moderne Epigenetik zeigt, dass die Traumata unserer Eltern, Großeltern, Geschwister und nahen Angehörigen weitergegeben werden können. Sie erschweren unser Leben und können sogar in den Tod ziehen.

Oft verhindern diese Traumata die Hinbewegung der Seele des Kindes zu seinen Eltern und führen so zu einer unterbrochenen Hinbewegung, die schwere Folgen hat. Oder der Teilnehmer ist selbst mit der Person, die das Trauma erlebt hat, durch Liebe und Trauer verbunden und fühlt das Leid dann oft wie sein eigenes Leid.

Das Symptom dient immer der Heilung

So oft habe ich es gesehen, im Leben selbst und in Stellvertreterrollen erfahren: Das Symptom dient der Heilung. Es will wieder etwas heil werden lassen. Und wenn das geschehen darf, dann geht das Symptom. Ganz von selbst. Meist ganz unspektakulär. Es zieht sich einfach zurück. Als wenn es nicht mehr gebraucht wird. Der Stellvertreter für das Symptom geht an den Rand der Aufstellung, er legt sich hin oder setzt sich auf seinen Stuhl. Still und ohne Aufforderung.

Es ist wieder zusammen gekommen, was getrennt war. Jemand, der ausgeschlossen war darf wieder dazugehören. Eine Bewegung hat sich zu Ende vollziehen dürfen, die durch ein Trauma unterbrochen war. Dann hat das Symptom seine Aufgabe erfüllt. Und es kann gehen.

Ein Symptom vertritt entweder eine Person, ein Gefühl oder ein Ereignis. Meist vertritt es eine ausgeschlossene Person, ein ausgeschlossenes Gefühl oder ein ausgeschlossenes Ereignis.

Symptome und Krankheiten

Erkrankungen können sich auf der Körperebene, aber auch auf der feinstofflichen Ebene zeigen. Zur Familienaufstellung kommen sowohl Menschen mit schweren körperlichen Erkrankungen, wie Krebs, Neurodermitis, Essstörungen, Asthma, Suchterkrankungen, mit Herz- oder Rückenschmerzen, aber auch mit seelischen Erkrankungen, Belastungen und Störungen wie Depression oder lang anhaltender Trauer. Vor einer Familienaufstellung ist immer abzuklären, ob es eine schulmedizinische Abklärung der Schmerzen und Erkrankungen gibt.

Seelische Symptome zeigen sich nicht immer in körperlichen Erkrankungen. Seelischer Schmerz kann sich auch in Bindungsstörungen und Befindlichkeitsstörungen zeigen, wie beispielsweise das Gefühl, nicht dazuzugehören, immer auf der Suche zu sein, ständige Schuldgefühle, das Gefühl, nicht glücklich sein zu dürfen, keinen Erfolg, kein Geld, keine Freude, keine Freunde zu haben.

Achtsam und vorsichtig heilsame Schritte

Familienaufstellungen sind ein heilsamer Weg, um achtsam und vorsichtig heilsame Schritte zu gehen, dem Schmerz in einem sicheren Raum zu ermöglichen, dass er da sein darf. Denn erst dann kann er sich zu einem guten und friedlichen Ende vollziehen.

Dieser Weg ist oft nicht leicht. Schon Laotse schrieb im Tao Te King: „Hüte dich vor jenen, die leichte Wege versprechen, denn leichte Wege bergen große Schwierigkeiten.“ Auch das Familienstellen ist nicht immer ein leichter Weg, er berührt uns in unserem gesamten Sein, wir fühlen die inneren Bewegungen oft als sehr schmerzhaft.

Doch jeder Schritt ist ein heilsamer Schritt. Die Aufstellung ermöglicht, eingefrorene Erfahrungen und Körperspannungen wieder ins fließen zu bringen, so dass tiefer emotionaler und seelischer Schmerz sich zeigen, vollziehen und lösen kann. In einem geschützten Raum in fürsorglicher und behütender Begleitung wird es möglich, dass sich der Schmerz vollziehen kann und dann zur Vergangenheit wird. Als Erinnerung, der wir zustimmen können, die uns auf unserem weiteren Weg nicht mehr schmerzhaft behindert.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob eine Familienaufstellung für dich der nächste richtige Schritt ist für dich auf deinem Weg, körperlichen und seelischen Schmerz zu heilen, dann klicke hier, wir senden dir dann umgehend kostenlos das E-Book „5 Schritte zu mehr innerer Freiheit“ zu.

Wenn dich Krankheiten oder Schmerzen bedrücken mache ich dir Mut, mit Aufstellungen heilsame Schritte zu gehen. Alles unterliegt dem Wandel. Auch der Schmerz. Und es eröffnen sich neue Räume für ein leichteres und gutes Leben. Hier findest du die Termine für die nächsten Seminare und kannst dich hier auch anmelden.

Alles Gute für dich.
Renate

 

 


Impressum:
Text: Dr. Renate Wirth
Foto: pixabay.com

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renate.wirth@aufstellungstage.de

Praxis: Prinzregentenstraße 7 in 10717 Berlin
Veröffentlichen des Textes und von dessen Auszügen nur mit Erlaubnis der Autorin.

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